"untermauert die Mardi-Gras-Grundlage: dass Protestieren eine Form der Feier sein kann, und Feiern kann ein Mittel des Protests sein" – dailyreview.com.au
Es ist 1972 und der australische Familienvater Lance Gowland (Damon Herriman) ist gerade frisch geschieden. Nun lebt er mit anderen Lesben und Schwulen in der Gay-Liberation-Kommune. Beim Cruisen im Park wird er wiederholt von der Polizei aufgegriffen, doch seinen neuen Freund, den Arzt Jim (Xavier Samuel), lernt er einfach auf der Straße kennen. Als Freund*innen in einem TV-Bericht über ihre Homosexualität sprechen und sich erstmals im Fernsehen küssen, wird der Kirchenangestellte Peter (Eden Falk), auch Bon genannt, gekündigt. Marg McMann (Kate Box) und ihrer Partnerin Robyn Plaister (Jessica De Gouw) wird per Gericht das Kind weggenommen. Über die Jahre können die Aktivisten einige Ziele erreichen. Dann kommt ihnen 1978 die Idee für einen Mardi Gras in Sydney. Raus aus den Bars und auf die Straßen – aber nicht zum Demonstrieren, sondern zum Feiern. Trotz Genehmigung trifft die Polizei allerdings eigene Vorbereitungen...
"vermittelt mit einiger Leidenschaft das Engagement und die persönlichen Opfer, die diese frühen Aktivisten in der Gay-Liberation-Bewegung brachten" – queerguru
Ja, Geschichte wiederholt sich, wenn die Probleme dieselben sind. Die australische Homobewegung in Australien, die RIOT porträtiert, erinnert an die Vorgänge in den USA, die 1969 zu STONEWALL führten. Doch werden sehr viel weniger hierzulande davon wissen. Erst zwischen 1975 und 1997 schafften die australischen Territorien den britischen Strafparagrafen Buggery Act von 1533 ab. Der Sydney Gay and Lesbian Mardi Gras findet seit 1979 jährlich statt und am 09. Dezember 2017 legalisierte Australien die gleichgeschlechtliche Ehe. Es hat sich also zum Glück etwas getan down under. Ihren Anfang nahm diese erfreuliche Entwicklung mit dem in Australien als Helden gefeierten Lance Gowland und seinen Mitstreiter*innen. Die meiste Zeit handhabt RIOT seine emotionale Geschichte über Ablehnung und Polizeibrutalität mit einem lockeren, unterhaltsamen Ton, ohne die Ernsthaftigkeit aus den Augen zu verlieren.
"Obwohl ich selbst Historiker bin, kannte ich die Tiefen der Misshandlung der australischen LGBTQ-Gemeinschaft nicht wirklich ... stark und humanisierend." – Allusions of Grandeur
RIOT ist ein australischer TV-Film von Regisseur Jeffrey Walker, der bereits für Serien wie "Modern Family", "Bones - Die Knochenjägerin" und "Dance Academy" gearbeitet hat. Hauptdarsteller Damon Herriman spielte zuvor Nebenrollen in Filmen wie "J. Edgar" und "Lone Ranger". Xavier Samuel war in "Eclipse - Biss zum Abendrot" und "Tage am Strand" zu sehen. Die Filmmusik stammt vom zweifach Oscar-nominierten Komponisten David Hirschfelder ("Shine", "Elizabeth", "Die Legende der Wächter"). Kameramann war Martin McGrath ("Muriels Hochzeit").