MOONLIGHT

Film Poster MOONLIGHT von Barry Jenkins; 3-facher Oscar-Gewinner mit Janelle Monáe, Naomie Harris, Mahershala Ali, André Holland, Trevante Rhodes und Ashton Sanders

Im April 2017 lief nur in Dortmund der dreifache Oscar-Gewinner (bester Film, Drehbuch, Nebendarsteller), der drei Episoden aus dem Leben eines jungen schwulen Afro-Amerikaners erzählt:

 
MOONLIGHT
(USA 2016, 111 min, Regie: Barry Jenkins, deutsche Synchro, FSK 12)

 
Im Mondlicht sehen alle schwarzen Jungs blau aus.

 
So 02/04/17, 18:15, Schauburg Dortmund

Film Still MOONLIGHT von Barry Jenkins; 3-facher Oscar-Gewinner mit Janelle Monáe, Naomie Harris, Mahershala Ali, André Holland, Trevante Rhodes und Ashton Sanders; Juan (gespielt von Mahershala Ali) bringt Little (gespielt von Alex R. Hibbert) im Meer das Schwimmen bei

 
"Es ist die Krux mit Moonlight, dass es im Kleinen immer um die Erfahrung von Alltagsmomenten geht, im Großen aber nie um eine queere Perspektive."critic.de

 
Film Still MOONLIGHT von Barry Jenkins; 3-facher Oscar-Gewinner mit Janelle Monáe, Naomie Harris, Mahershala Ali, André Holland, Trevante Rhodes und Ashton Sanders; Chiron (gespielt von Trevante Rhodes) und sein Kindheitsfreund Kevin (gespielt von André Holland) umarmen sichDer 9-jährige Chiron (Alex R. Hibbert) wird in der Schule von Halbstarken Little gerufen und der einzige, der ihn bestärkt, sich nicht unterkriegen zu lassen, ist sein Mitschüler Kevin (Jaden Piner). Chirons Mutter Paula (Naomie Harris) ist cracksüchtig und die einzigen, die ihm ein stabiles Heim bieten, sind Paulas Drogenhändler Juan (Mahershala Ali) und dessen Freundin Teresa (Janelle Monáe).
Mit 16 Jahren wird Chiron (Ashton Sanders) von seiner schlimmer süchtigen Mutter ausgenommen und sammelt mit Kevin (Jharrel Jerome) erste sexuelle Erfahrungen. Ein Halbstarker bringt Kevin mit einer Mutprobe dazu, seinen Kumpel Chiron zu verprügeln. Doch das lässt Chiron nicht auf sich sitzen.
Der 26-jährige Chiron (Trevante Rhodes) nennt sich selbst Black und ist seit dem Knast selbst ein reicher Dealer. Seine gealterte Mutter Paula erholt sich in einer Drogen-Rehaklinik von ihrer Sucht und bereut es, eine so schlechte Mutter gewesen zu sein. Unverhofft meldet sich der frisch geschiedene Kevin (André Holland), den Chiron seit der Highschool nicht gesehen hat. Chiron fährt spontan zu dem Restaurant, wo Kevin arbeitet, und sie nehmen ihre Annäherungen wieder auf.

 
"Als Kompensation für den Mangel an einem rigoroser ausgearbeiteten Drama versucht Jenkins, die Psychologie seiner dünn definierten Charaktere mit verschiedenen filmischen Schnörkel zu erforschen."Slant Magazine

 
Film Still MOONLIGHT von Barry Jenkins; 3-facher Oscar-Gewinner mit Janelle Monáe, Naomie Harris, Mahershala Ali, André Holland, Trevante Rhodes und Ashton Sanders; Chiron (gespielt von Ashton Sanders) wird von einigen Mitschülern auf der Straße verfolgtDer erste Film von Regisseur und Ko-Autor Barry Jenkins war ein Mumblecore mit einem Minibudget von ca. 13.000$. Für seinen zweiten Film, MOONLIGHT, hatte Jenkins die 115-fache Menge Geld zur Verfügung. Er nutzte sie dafür, eine auf rudimentäre Handlungspunkte heruntergebrochene Geschichte mit Stimmungen und schönen Bilder aufzufüllen. Problemthemen werden oberflächlich angerissen und ihre Folgen bleiben bedeutungsschwangere Ellipsen, die der Zuschauer selbst füllen muss. Nur zum Ende hin verdichtet sich die einfache Erzählung ein wenig und findet zuletzt ein stimmiges Ende. Es ist nicht der erste Film, der sich mit afro-amerikanischen Homosexuellen und dem Drogenmilieu auseinandersetzt, aber bislang war keiner so un-schwul inszeniert und dadurch massenverträglich. Deswegen war es MOONLIGHT vergönnt, vom Mainstream als ein Film mit (für den Mainstream) neuartigen Themen aufgenommen zu werden. Die Kameraarbeit befriedigt Schaulust, während die Zurückhaltung und Simplizität der Handlung niemanden überfordert. So gewann Jenkins Drama als Feier der scheinbar neuen Vielfalt des immer noch konservativen Hollywoods nicht nur drei Oscars, sondern 186 weitere Preise.

 
"Es werden so wenige nichtausbeutende Filme über junge schwarze Männer gemacht, dass das übertriebene Lob für diese brüchige, süße, weitschweifige Fantasie verständlich ist."Christian Science Monitor

 
Auszeichnungen (Auswahl):
3 Oscars in den Kategorien Bester Film, adaptiertes Drehbuch und Nebendarsteller – 89. Academy Awards, Los Angeles, 2017
Golden Globe für Bestes Drama – The Hollywood Foreign Press Association, Los Angeles, 2017
6 Independent Spirit Awards (Bester Film, Regisseur etc.) – Film Independent Spirit Awards, Santa Monica, 2017
2 Satellite Awards (Drehbuch, Nebendarsteller) – International Press Academy, Los Angeles, 2017
SAG-Award für Besten Nebendarsteller ( Ali) – Screen Actors Guild Awards, 2017