Im Mai 2017 zeigte homochrom in Köln zum Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie (IDAHOT) diesen italienischen Film über drei Außenseiter an einer Provinzschule – vom Autor von "Männer al dente" und mit Musik von Mika:
EIN KUSS – UN BACIO (NRW-Premiere)
(IT 2016, 107 min, Regie: Ivan Cotroneo, OmU, FSK 12)
Ein Kuss bringt alles durcheinander.
Mi 17/05/17, 21:00, Filmforum NRW, Köln
"Eine mal heitere, mal melancholische Tragikomödie übers Erwachsenwerden, die in „stylischen“ bunten Pop-Fantasien voller Musik und Tanz den jugendlichen Aufbruch feiert." – Filmdienst
Der 16-jährige schwule Lorenzo (Rimau Ritzberger Grillo) zieht mit seinen Adoptiveltern von Turin in die kleinere Stadt Udine. Wegen seiner farbenfrohen Kleidung wird er von den Mitschülern angefeindet, doch dass lässt Lorenzo an sich abprallen und flüchtet sich in Tagträume. Glücklicherweise freundet er sich schnell mit zwei anderen Außenseitern an. Da sind zum einen die als Schlampe verschriene Blu (Valentina Romani) und zum anderen der gut aussehende Basketballspieler Antonio (Leonardo Pazzagli), der sich seit dem Tod seines Bruders zurückgezogen hat. Zusammen wollen die drei ein Video drehen, um sich gegen ihre mobbenden Mitschüler zur Wehr zu setzen. Weil die jugendlichen Gefühle füreinander jedoch unterschiedlich verteilt sind, bringt ein Kuss das freundschaftliche Gefüge ins Wanken...
"Das ist eine unglaubliche, glaubwürdige Reise ... von flauschiger Fantasie bis hin zu krasser Wirklichkeit. Es gab unkontrolliertes Schluchzen auf unserem Kritikersofa. Die Wirkung dieses Films ist überwältigend. Das nennen wir Filmemachen!" – CGiii
Der 1968 geborene Ivan Cotroneo hat sich bislang als Drehbuchautor für Filme wie "Ich bin die Liebe – I Am Love" mit Tilda Swinton oder "Männer al dente – Mine vaganti" von Ferzan Ozpetek einen Namen gemacht. Mit seinem dritten Spielfilm als Regisseur trifft Cotroneo jedoch einen besonderen Nerv. Die Geschichte über drei jugendliche Außenseiter, die zusammenfindet, erinnert ein bisschen an DIE MITTE DER WELT oder John Hughes' "Der Frühstücksclub". Andere Teile erinnern eher an Gus-Van-Sant-Filme oder CLOSET MONSTER. Eines ist jedoch sicher: Obwohl der Film wie am Reißbrett entworfen scheint, ist die Geschichte, das Schauspiel und die Regie durchweg interessant und mitreißend.
Auszeichnungen:
Publikumspreis – 17. Ajaccio Italian Film Festival, Frankreich, 2016
Jurypreise der Jungen Jury & Universität Korsika – 17. Ajaccio Italian Film Festival, Frankreich, 2016
Ital. Golden Globe für Bestes Drehbuch - 56. Globi d'Oro, Rome Foreign Press Association, 2016