Das 8. Filmfest homochrom präsentiert diesen österreichischen Film über eine Abiturientin, deren Identität durch eine neue Begegnung brüchig wird:
L'ANIMALE (NRW-Premiere)
(AT 2018, 96 min, Regie: Katharina Mückstein, dt. OmeU, Eintritt frei)
Zweifle. Aber hab keine Angst.
Brenne. Und ergib dich nicht.
Sa 20/10/18, 17:10, Filmforum NRW, Köln
Do 25/10/18, 20:45, Schauburg, Dortmund
"Ein unendlich kluger Film über das Heranwachsen, das Leben und die Lügen, denen man sich anscheinend im Laufe des Lebens ausgesetzt sieht." – Kino-Zeit
In einem ländlichen Örtchen steht die 18-jährige Mati (Sophie Stockinger) kurz vor ihrer Matura (Abitur). Das Kleid, das sie für die Feier anprobieren soll, wirkt fremd an ihrem Körper. Viel lieber fährt mit ihrer kiffenden Jungsclique im Steinbruch Motocross. Bei einer Party in der Dorfdisco kloppt sie sich sogar für ihre Kumpel. Außerdem hilft Mati ihrer Mutter (Kathrin Resetarits), einer Tierärztin, in der Praxis, was Mati auf ihr Studium vorbereiten soll. Aber stillschweigend ist sie sich nicht sicher, ob sie die Praxis später mal übernehmen will. Ihr Vater (Dominik Warta) geht ihrer Mutter heimlich fremd. Als ihr bester Freund Sebastian (Jack Hofer) sie küsst, lässt Mati ihn abblitzen, was alles komplizierter macht. Aber in der Praxis begegnet ihr auch Carla (Julia Franz Richter), die im Supermarkt arbeitet. Carla ist das erste Mädchen, mit dem sich Mati richtig gut versteht.
"es gibt hier einen Strom von rohen Gefühlen, eine emotionale Elektrizität, die sich direkt mit jungem LSBT-Publikum verbinden sollte" – Branchenblatt The Hollywood Reporter
Der Titel des Filmes bezieht sich auf ein schnulziges 80er-Lied des italienischen Sängers Franco Battiato. Als es im Film verwendet wird, passt es emotional. Aber ansonsten merkt man davon zum Glück nichts, denn L'ANIMALE ist jugendlich und frisch. Dies ist bereits der zweite Film, den Regisseurin, Autorin und Produzentin Autorin Katharina Mückstein mit Hauptdarstellerin Sophie Stockinger gedreht hat. Mücksteins Debüt "Talea" war zugleich Stockingers Leinwanddebüt. Die Filmemacherin setzt ihrer tadellosen Besetzung wie auch dem Publikum eine reiche und nuancierte Erzählung vor. Insbesondere die Nebenfiguren der Eltern bekommen mehr Raum, um die Lebensumstände deutlicher zu beleuchten. Für niemanden scheint das Dorfleben so richtig einfach zu sein, auch wenn über Gefühle kaum gesprochen wird. Dies alles macht Matis Suche nach ihrer Identität nicht unbedingt leichter. L'ANIMALE ist ein klugen und vielschichtiger Film, der bei der Berlinale uraufgeführt wurde.
"Herzensangelegenheiten haben bald Vorrang vor einem Abschlussdiplom in dieser charmanten, präzisen Lektion darüber, sich selbst zu kennen und die Liebe hereinzulassen" – CineVue
Die drei Produzenten Markus Glaser, Michael Kitzberger und Wolfgang Widerhofer haben auch den Film "Michael" (2011) über einen Pädophilen, der einen Jungen gefangen hält, produziert.
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Auszeichnung:
Prix Cima für beste Regisseurin (Katharina Mückstein) – Cinema Jove - Valencia International Film Festival, 2018
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