Das 8. Filmfest homochrom präsentiert diese visuell beeindruckende Dokufiktion über die brasilianische Transgender-Aktivistin Luana Muniz (1961-2017) – Gewinner des Teddy Jury Awards 2018:
OBSCURO BARROCO (NRW-Premiere)
(F/GR 2018, 59 min, Regie: Evangelia Kranioti, OmU, Eintritt frei)
Karneval in Rio und die queeren Gesichter der Stadt.
Mi 17/10/18, 17:40, Filmforum NRW, Köln
So 28/10/18, 14:20, Schauburg, Dortmund
"Obscuro Barroco ist ein einzigartiges cineastisches Erlebnis ... lass dich von Regisseurin Evangelia Kranioti führen durch eine glamouröse Stadt in einem Licht, in dem du sie noch nie zuvor gezeigt bekommen hast." – Gay Essential
Das Panorama von Rio de Janeiro, in Regenwolken gehüllt. Wäre Rio eine Person, wäre sie ein Transvestit, ein Transgender, findet die brasilianische Aktivistin Luana Muniz. Tanzende Kinder, Feuerwerk flackert, queere Menschen feiern im Untergrund, ein weißer Clown streift durch die feiernde Stadt. Währenddessen bereiten sich tausende Teilnehmer mit ausgefallenen, glitzernden Wagen und aufwändigen Kostümen für den berühmten Karneval vor. Ein bunter, wilder Karneval, dessen gigantische Ausmaße den deutschen Karneval ipsig aussehen lässt. Rio ist eine Fabrik der Träume oder Alpträume, sagt Luana. Dazwischen Demonstranten mit Forderungen nach einem Wechsel im politischen System des korrupten Präsidenten. Rio de Janeiro und sein Karneval sind facettenreich. Doch irgendwann bricht der nächste Tag heran und verwandelt die Stadt abermals.
"Evangelia Kraniotis Homage an die brasilianische Trans-Ikone Luana Muniz ist ein verträumter LSD-Trip durch Rios queeres Nachtleben ... Reine instinktive Unterhaltung." – NOW
Teddy-Jury-Award-Gewinner OBSCURO BARROCO ist ein wacher Fiebertraum, ein poetischer Hybrid aus Doku, Essayfilm und Inszenierung. "Ich erreiche Realität durch Träume", sagt oder liest Luana Muniz. Regisseurin, Produzentin und Kamerafrau Evangelia Kranioti lässt die transidente Erzählerin, eine 2017 verstorbene brasilianische Ikone, träumen, schlafwandeln. Gleichzeitig lustwandelt Kranioti mit ihrem Blick auf den Spüren des Straßenkarnevals entlang des Pulses der Nacht mitten durch den Strom einer politischen Krise. Ist davon etwas wichtig oder ist das alles nur ein Gefühl? Metamorphosen, Transformationen, Wandlungen, Werden, das sind Kraniotis und Muniz' Themen. Und ebenso wandelt der Film ohne klare Struktur, tanzt mit stimmungsvollem Gespür durch Momente des Spektakels und der Besinnung. Bei all dem spielen aber Körper als Ort des Erfahrens und Sitz des Verlangens ebenso eine Hauptrolle. Körper, die wir inszenieren.
"Obscuro Barroco privilegiert andere Arten des Wissens: eine materielle Auseinandersetzung mit der Welt, die weder fixiert noch kategorisiert, sondern Raum für neues Werden schafft." – Another Gaze
Den Filmschnitt für OBSCURO BARROCO hat Yorgos Lamprinos gemacht, der auch der Editor von Kraniotis erstem Dokufilm "Exotica, Erotica, Etc." sowie des griechischen Spielfilms XENIA war.
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Auszeichnung:
Teddy Jury Award – 68. Internationale Filmfestspiele Berlin, 2018
Trailer
Der Trailer ist im portugiesischen Original mit englischen Untertiteln (OmeU); die Vorstellungen sind mit deutschen Untertiteln (OmU).